Inklusion in der Kindertagesbetreuung - Anhörung in der Bremischen Bürgerschaft

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Wie facetten- und dimensionsreich ist Inklusion? Welche Ressourcen und Konzepte benötigen wir für die gelungene Umsetzung? Und wie können wir inklusive Arbeit in den Kitas nachhaltig fördern?

Diesen Fragen stellten wir uns - gemeinsam mit weiteren Expert*innen - bei einer Anhörung zum Thema "Inklusion in der Kindertagesbetreuung", zu der Dr. Franziska Tell, Abgeordnete der Bremischen Bürgerschaft, Mitglied der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Sprecherin für Kinder- und Bildungspolitik, eingeladen hatte.

Hintergrund war das im Koalitionsvertrag festgehaltene Ziel, einen "Entwicklungsplan Inklusion in Kitas" zu schaffen, um Inklusion in Kitas umfassend umsetzen und sicherstellen zu können.

Angela Weber, Leiterin unserer Privaten Fachschule für Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege, und Nicole Lüllmann, Fachbereichsleitung Fort- und Weiterbildung für pädagogische Fachkräfte, stellten unsere Angebote im Bereich Aus-, Fort- und Weiterbildung vor und berichteten von unseren Erfahrungen und unserer Expertise in Bezug auf Inklusion als übergeordnetem Querschnittsthema in den berufsbegleitenden Ausbildungen zum/zur Erzieher*in, Sozialpädagogischen Assistenz und Heilerziehungspfleger*in als auch im Weiterbildungsangebot der frühkindlichen Bildung für ausgebildete Fachkräfte.

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Anschließend diskutierten wir mit Träger-Vertreter*innen sowie Mitarbeitenden aus Kindertageseinrichtungen, dem Landesbehindertenbeauftragten und anderen Vertreter*innen aus dem Aus- und Weiterbildungssektor die Ausgestaltung eines „Entwicklungsplans Inklusion in Kitas“ und konnten erste zentrale Statements festhalten:

  • Inklusion ist facettenreich und beinhaltet viele Dimensionen. Kinder mit Förderbedarf sind nur ein Teil davon. Der Entwicklungsplan sollte dieser Vielfalt Ausdruck und Handlungsspielraum geben.
  • Inklusion in Kitas benötigt Ressourcen. Zeit und materielle Ausstattung sind dabei wichtige Elemente, die einen deutlich höheren Stellenwert erfahren müssen. Eine engagierte Investition in frühkindliche Bildung ist unabdingbar.
  • Bremen hat in der Umsetzung von Inklusion eine lange Tradition. Es wurden gute Konzepte entwickelt. Diese sollten erneut in die Ausgestaltung eines Entwicklungsplans einbezogen werden.
  • Inklusion benötigt eine multiprofessionelle Zusammenarbeit vor Ort in den Einrichtungen und eine engere Vernetzung der beteiligten Institutionen und Angebote. Hier gibt es klare Potenziale, die noch ausgeschöpft werden sollten.
  • Inklusive Arbeit fordert eine schnelle und effektive Entlastung der pädagogischen Fachkräfte in ihrem Arbeitsalltag. Zusätzliche personelle Ressourcen und die Verringerung der Gruppengröße wären erste wichtige Schritte, um der Überlastung des Systems entgegenzuwirken.
  • Aus- und Weiterbildungen sind wichtige Orte, um inklusive Arbeit in Kitas weiter zu befördern. Erweiterung der Wissenskompetenz, Austausch, Entlastung, Reflexion und der Erwerb von Handlungssicherheit in Bezug auf inklusive Arbeit spielen dabei eine zentrale Rolle. Aus- und Weiterbildungen ermöglichen zusätzlich die Vernetzung untereinander, das Lernen aus guten Praxisbeispielen und das Entdecken von unterschiedlichen Unterstützungsangeboten in Bremen und Bremerhaven. Für eine erfolgreiche Umsetzung von Inklusion in Kitas ist es wichtig, das vielfältige Angebot an Aus- und Weiterbildungen zu nutzen und auszubauen.

 

Wir freuen uns sehr, dass wir an dem fachlichen Diskurs beteiligt sind und arbeiten bei uns im PBW aktiv an der Weiterentwicklung des Themas "Inklusion als Querschnittsaufgabe in Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten".